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Der Farmer

Der Nachhaltigkeitsmanager
14. Juni 2017
Der Naturschützer
14. Juni 2017

Aki Dadi hat mit seinen 66 Lebensjahren viel gesehen: zum Beispiel, wie die beschauliche Provinz Bandung langsam auf drei Millionen Einwohner anwuchs, wie Wirtschaftskrisen und ganz gewöhnliche Marktzyklen die lokalen Gemüsefarmer immer wieder in ihrer Existenz trafen und zuletzt, wie seine Kaffeepflanzen wachsen. Aki Dadi gilt als einer der besten Kaffeefarmer im Ciwidey-Kluster. Er ist deshalb Anführer einer Kooperative mit 183 Mitgliedern.

Kaffee ist anders. Sein Bioanbau sichert ihm stabile Preise. Dafür musste er aber zunächst zwei Jahre überstehen, bis die ersten Pflanzen eine Ernte brachten. Immerhin, zwischen den anfangs kleinen Kaffeepflanzen konnte er weiterhin Gemüse anpflanzen und so seine Familie ernähren. Viel, so erzählt Aki Dadi, brauchen die Menschen hier auf dem Land sowieso nicht. Gemüse wird für den Eigenbedarf angebaut. Viele haben einen Fischteich und Hühner im Garten. Geld brauchen sie vor allem für die Schulbildung der Kinder und natürlich das Motorrad. Das ist Statussymbol und Transportmittel für die Ernten zugleich.


Doch was bleibt wirklich bei den Bauern hängen? Wir haben mit José Henao, Indonesia Country Manager von Zwischenhändler Olam, nachgerechnet. José trainiert die Farmer im richtigen Anbau (→ der Lehrer). Ein Bauer wie Aki Dadi erntet demnach rund 17 Tonnen Kaffeekirschen im Jahr. Olam kauft das Kilo für rund 9.000 Rupien (ca. 0,53 Euro). Es verbleiben rund 9.000 Euro Jahreseinkommen. Davon gehen 15 Prozent Steuern an den Staat für das Überlassen des Staatslandes und zehn Prozent fließen an die Kooperative. Damit werden der Ausbau und Erhalt der Mühlen und der Lager, aber auch Schulen und Moscheen finanziert. Es verbleiben also knapp 6.800 Euro im Jahr (560 Euro/Monat). Das ist viel Geld auf West-Java. Zum Vergleich: Das Minimaleinkommen liegt bei 150 Euro im Monat.