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Der Naturschützer

Der Farmer
14. Juni 2017
Der Lehrer
6. August 2018

Aep Sutrana arbeitet seit vielen Jahren für Perhutani, die Waldbehörde auf Java. Der 49-Jährige ist Leiter der Rangerstation in der Ciwidey-Region. Zu seinem Job gehört es, die verbliebenen Wälder und Wildtiere auf Java zu schützen. Dabei kommen er und seine Kollegen immer wieder in Konflikt mit den lokalen Dorfgemeinschaften. Die rapide wachsende Bevölkerung Indonesiens hat entsprechenden Landhunger. Viele Gebiete sind im Staatsbesitz und als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Die armen Bauern sehen das als Einladung für illegale Jagd, Abholzung oder gar Landbesetzung. Die Folgen sind Erosion, ausgelaugte Böden, weggespülter Mutterboden – verödetes Land.

Aep Sutrana hat durchaus Verständnis für die Dorfbewohner. Letztendlich versuchen auch sie nur, irgendwie zu überleben. Als Ranger kämpft er aber für den Schutz der Wälder. Bei Perhutani entwickelten sie daraufhin eine Idee, um die Kaffeebauern zu aktiven Naturschützern zu machen: Unterhalb der geschützten Wälder verteilt der Staat Land an die Kaffeebauern. Sie bilden eine Art Schutzring um die Naturparks und wehren Illegale ab. Die Verpachtung für 35 Jahre Laufzeit ist kostenlos, es fällt aber eine 15-Prozent-Steuer auf die Erträge an. Die Farmer müssen zudem lokale Bäume pflanzen – was sie aber gern tun, denn Kaffee ist eine Schattenpflanze. Die Bäume verhindern zudem Erosion und dienen als Lebens- und Durchzugsgebiet für die Tierwelt.


All das dient vor allem der Anpassung an den Klimawandel. Globale Erwärmung ist ein immer größeres Thema für die Menschen auf Java. Die Erntemengen werden von Jahr zu Jahr immer unwägbarer. 2018 ist ein fabelhaftes Erntejahr. Doch das Jahr zuvor war eine einzige Katastrophe. Es regnete so viel und so lange, dass am Ende die ganze Ernte ausfiel. Für Bauern wie Aki Dadi ist das existenzbedrohend. Ranger wie Aep Sutrana und Trainer wie José Henao arbeiten hier Hand in Hand, um die Kooperativen für diese Extremwetterereignisse zu wappnen. Diese sogenannten „Preharvest practices“, also Maßnahmen, die gar nichts mit der unmittelbaren Kaffeeernte zu tun haben, werden immer wichtiger. Dazu gehört etwa das Wissen, wie man Regenrinnen so gräbt, dass sie den Mutterboden und die Pflanzen nicht abtragen.